Hechtloch im Spätsommer 2010 - Feedback von Julian

Endlich - es ist Spätsommer in Deutschland und es dauert nicht mehr allzu lang und der Herbst kehrt über das Land. Es ist Donnerstag, der 19. August 2010 und Anreisetag am Hechtloch. Das Auto ist schnell gepackt und jeder mm³ des zur Verfügung stehenden Raumes im Auto ist genutzt.

Die Fahrt aus Berlin nach Brandenburg ist für uns keine Unbekannte und so war auch der Weg zu Jan in den Angelladen schnell "geschafft". Ein Gespräch über "Spots" und "Futter" hat uns einen super Start in die drei Angeltage gegeben - Die von Jan angepriesenen Tigernüsse entpuppten sich als echter Geheimtipp, wie die erste Nacht am Hechtloch schon zeigen sollte.

Am Hechtloch angekommen, fanden wir einen wunderschönen See mit einer sehr schön hergerichteten Angelstelle des Common Carp Club e.V..

Die Zelte sind gerade im Aufbau, da kommt´s… KESCHER, KESCHER… - Wir hatten schon fast vergessen, dass unser Jüngster sich ein paar Tipps im Laden zur Hechtangelei im Hechtloch abholte… - Kescher geschnappt und auf die Suche nach den "Kescher-Rufen" gemacht… Gesucht und gefunden, die Rufe kamen vom Parkplatz am kleinen See. Ein sehr schön gezeichneter Hecht von 80 cm bei einem Gewicht von 4 kg ist auf einen "Fat-Impact" hereingefallen. An der leichten Rute und der 3,8 kg tragenden Whiplash ist das ein wirkliches Vergnügen. Zu diesem Zeitpunkt war es gerade einmal 12.30 Uhr.

Hecht Hecht

Gegen 14.30 Uhr war alles an seinem Platz und die Karpfenruten konnten montiert werden. Um punkt 16 Uhr, als drei der sechs Ruten am Spot positioniert waren, schrillte es zum ersten Mal PIEP, PIEPPPP, PIEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEP… Schnell an die Rute, der Fisch sitzt und leistet eine gute Gegenwähr. In kürzester Zeit ist klar, dass es sich um keinen Karpfen handelt. Nach vorsichtigem Drill und guten fünf Minuten glitt ein Pracht-Exemplar von Schleie in die Maschen. Die Schleie weist ein Gewicht von 2,3 kg und 50 cm Länge auf und lies sich einen Boilie aus eigenem Mix kombiniert mit einem Pop-Up schmecken.

Es wurde dunkel, die Nacht vom 19.08.2010 zum 20.08.2010. Als die Dunkelheit über das Hechtloch einbrach, ahnte keiner der Beteiligten, dass sich in dieser Nacht ein über 10 Jahre gehegter Traum erfüllen sollte…

Spiegler mit 22 Pfund 22:10 Uhr PIEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEP, ein echter "Full-Run"… an der Rute angekommen, sind schon einige Meter Schnur von der Rolle... Der Fisch leistet für einen Moment starke Gegenwähr und befindet sich gefühlte 5 Sekunden später im Kraut. Einige Minuten später ist der Fisch im Freiwasser und das Kraut stellte keine weiteren Probleme während dieses Drills mehr dar. In circa 20 m Entfernung versucht der Fisch noch einmal alles, um sich vom Haken zu befreien und steuert in hohem Tempo auf den rechts befindlichen versunkenen Baum zu. Etliche Minuten später findet ein traumhafter Spiegelkarpfen den Weg in den Kescher. Der Fisch ist schnell sorgsam abgehakt und gewogen, die Waage blieb bei 11 kg stehen… Wir schauten uns zufrieden an und es benötigte keiner weiteren Worte. Der Spiegler nahm einen einzelnen Boilie.

Nach ein paar Fotos ist der Fisch auch schon wieder schnell und behutsam ins Wasser zurückgesetzt. Das war ein Traumfisch, aber noch nicht der angesprochene Traum…
PB mit 36 Pfund
Es ist bereits Freitagmorgen, 01:32 Uhr, als ein schriller Ton alle Beteiligten zusammenzucken lässt… Was ist das? Eine U-Bahn? So hat bisher noch keiner von uns einen Bissanzeiger kreischen gehört… Bevor die Rute in der Hand war, ist schon allen klar gewesen, Jan´s Tipp mit den Tigernüssen sollte sich bezahlt machen…

An der Rute angekommen, fühlt es sich anders an als bei allen anderen Fischen zuvor. Drrrrhhht… Drrrrrrrrrrrhhhhhhhtttt… Dieser Fisch hat Kraft und nimmt weiter Schnur von der Rolle. Sagenhafte 20 Minuten später und den Fisch schon drei Mal fast verloren gesehen, kommt ein riesen Wasserschwall vor uns auf und in dem ein Karpfen von wundervollem Ausmaß…

Den Karpfen gesehen ist die Nervosität gestiegen und die Angst vor dem Verlust größer geworden… Weitere 10 Minuten Drill und der Fisch überschreitet die Keschergrenze. Die Waage zeigt 18 kg, wir schauten uns an und es fühlte sich an, als stünde für einen kurzen Moment alles still… Der über 10 Jahre gehütete Traum vom Fisch über 35 Pfund ist erfüllt…

Der 18 kg schwere Spiegelkarpfen interessierte sich für die angebotenen Tigernüsse. Für den verbliebenen Rest der Nacht standen die Rollen still…

Schleie mit 6 Pfund Es war Freitag, der 20.08.2010, 12:15 Uhr, bis nun auch die letzte Rute wieder neu bestückt im Wasser lag und es wieder anfing… PIEP, PIEP, PIEEEEEEEEP… und Ruhe… Die Rute in der Hand fängt der Fisch an, sich in großem Tempo Richtung Schilf zu bewegen… Anhieb und der Fisch sitzt. Die Gegenwähr des an der Rute befindlichen Fisches ließ ein Karpfen nicht ausschließen, bis circa drei Minuten später eine sehr schön geformte Schleie auftauchte… Die Waage zeigte 3 kg an, ein toller Fisch.

eine etwas kleinere Schleie Um 20 Uhr setzte sich der Swinger erneut in Bewegung… Eine Schleie von 1,7 kg bei einer Länge von 40 cm.

Wallernachwuchs Gegen 22 Uhr ist die letzte Rute für die Nacht ausgebracht, bevor ein Wels von 37 cm die Pieper gegen 22:30 Uhr zum Kreischen brachte. Der Wels nahm zwei 18er Boilies.

Es war schon 04:30 Uhr als keiner der Beteiligten mehr an einen Biss für diese Nacht glaubte und der Pieper noch einmal zur tönen begann… Die Rute in der Hand nimmt der Fisch sehr schnell, sehr viel Schnur von der Rolle und bewegt sich in Richtung Krautfeld… Weitere 15 Minuten später ist der Fisch in sichtbarer Entfernung vom Ufer und versucht mit letzten Kräften, in den rechts gelegenen Baum zu flüchten. Als der Fisch gegen 04:50 Uhr in die Maschen des Keschers glitt, sahen wir uns zufrieden an… Ein Karpfen von 14 kg bei einer Länge von 83 cm, ein toller Fisch.



Das sollte der letzte Run für diese Nacht bleiben… Am Samstag, dem 21.08.2010 lagen die Ruten um 12:00 Uhr wieder bestückt auf den Spot´s, diese sollten für die nächsten fünf Stunden ruhen, bevor eine Schleie von 2,8 kg bei einer Länge von 45 cm den Swinger noch einmal in Fahrt brachte. Als sich gegen 22:20 Uhr ein schrilles PIEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEPPPP einstellte, zuckten alle zusammen… Ein kampstarker Schuppenkarpfen von 9,5 kg bildete den Abschluss der Fischfänge und versüßte den Abschied am Hechtloch…














Julian
aufgeschrieben für www.common-carp-club.de



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